Wir sind ein zweites Mal in Victoria, weil es uns hier so gut gefallen hat. RV Parks mit angeschlossener Marina sind einfach toll, vor allem, wenn man von seinem Stellplatz aus direkt auf die Schiffe schaut. Nach unseren Erfahrungen vom letzten Mal hatten wir uns schon beim Wegfahren einen Platz reserviert, aber auch da gab es schon nur noch eine beschränkte Auswahl. Der Platz ist jeden Tag schon am Spätnachmittag voll! Unsere Parzelle ist relativ klein, aber da Venti auch so schön klein ist, haben wir noch genug Platz für unsere Tischkombination und sogar die Möglichkeit, Schatten, Halbschatten oder Sonne auszuwählen. Da wir Platz 1 haben, ist auf unserer „Wohnseite“ ein Dreieck mit Rhododendron-Büschen und einer Birke, sehr schön. Keine Nachbarn! Und unser Platz bietet auch keinen Raum mehr für den PKW von irgendjemandem 😉 Wir schauen auf Schiffe und Hausboote, von denen einige zu mieten oder auch zu kaufen sind.
Das Schöne hier ist auch, dass man mit den kleinen Hafenfährbooten alle 20 Minuten für 5 oder 10 Dollar entweder nach Fisherman’s Wharf rüberfahren kann oder in den inneren Hafen von Victoria, also mitten in’s Getümmel. Wir haben gestern (Mittwoch) ersteres gemacht und uns dort mal ausgiebig umgeschaut. Ist schon idyllisch, so zu leben, allerdings hat man zumindest im Sommer ständig neugierige Touristen am Gartenzaun stehen. Ein ganz Mutiger hatte sogar seine Haustür offen gelassen! Von Fischerman’s Wharf starten auch die Whalewatching-Boote. Wir sind lieber den sehr schön angelegten Fußweg (Walkway) zum Inner Harbour gelaufen, haben dort ein wenig Tourist gespielt und sind dann über die große Hebebrücke ganz um den Außenhafen herum wieder zu unserem Campground zurückgelaufen. Ein toller Weg von ca. 4 km, immer am Wasser entlang, mit Blick auf die Skyline von Victoria, auf die schneebedeckten Berge der Olympic Peninsula auf der anderen Seite der Strait of Juan de Fuca und immer wieder auf startende oder landende Wasserflugzeuge.
Ein lustiges Kunstwerk gab es auch noch zu bewundern.
Heute sind wir den Walkway andersherum in die Stadt hinein gelaufen. Mit einigen Foto- und „einfach nur gucken“ Pausen haben wir eine gute Stunde gebraucht. Es gibt so viel zu sehen! Otter, Graureiher, zwei riesige Kreuzfahrer im Seenebel, Kayakfahrer, die Fähre nach Port Angeles und immer wieder die Hafenfähren und Wasserflugzeuge und Segel- und Motoryachten. Eine tolle Einrichtung der Stadt, dieser Walkway. Er führt in vielen Windungen, mal aus Beton, mal aus Holzplanken, mal über flache 15000 Jahre alte Felsen (laut Info-Tafel), mal aus Rindenmulch, mal über kleine Brücken, immer ganz dicht am oder über dem Wasser. Rad fahren, skaten und rollerblading ist verboten, es sind nur wenige Jogger oder Spaziergänger unterwegs. Man grüßt sich freundlich, eine alte Dame fragte uns, wonach wir Ausschau halten und freute sich auch über die drei Otter, die im Wasser spielen, ein älterer Mann erklärte einer Frau, die einen Graureiher fotografierte, dass vor ein paar Wochen 23 davon in der Bucht waren.
Wir sind dann noch ein wenig durch die Stadt gebummelt, haben noch einiges mehr entdeckt als beim letzten Mal. Die Wasserflugzeuge starteten und landeten im Minutentakt, vermutlich mit all den Passagieren von den Kreuzfahrtschiffen. Die wimmelten in der Stadt herum, hauptsächlich aber am Innenhafen. Wir haben von dort die Hafenfähre zurück zu unserem RV Park genommen.
Es ist so schön hier! Wenn unsere Kreise mit zunehmendem Alter einmal kleiner werden, würden wir Victoria mit Vancouver Island dem Bayrischen Wald eindeutig vorziehen!