Wir sind für ein paar Tage noch einmal in Winthrop bei Uschis Schwester. Wir hatten bei unserem ersten Besuch am Anfang unserer Reise ja schon von diesem wirklich außergewöhnlichen Westernstädtchen berichtet, wer die Fotos noch nicht gesehen hat oder noch einmal anschauen möchte, kann hier klicken. Auch die Fahrt hierher war wieder toll und bei Vantage stießen wir auch noch einmal auf den Columbia Rivier. Dieser Fluss hat uns sehr gut gefallen, sowohl in Kanada als auch später als breiter Strom kurz vor der Mündung in den Pazifik bei Astoria. Er mäandert ja ziemlich durch die Gegend und hat sich wirklich spektakuläre Schluchten in’s Gestein gegraben. Leider ist er nur noch sehr selten in seiner ursprünglichen Form als „wilder“ Fluss erhalten. Ob die vielen Staustufen, mit denen er „gezähmt“ und schiffbar gemacht worden ist und die Milliarden Dollar gekostet haben, sinnvoll waren, können wir natürlich nicht wirklich beurteilen, aber wenn man so wenige Frachtschiffe sieht, drängt sich der Gedanke schon auf. Die Güter werden heute vorwiegend auf der Schiene (deswegen sind die Güterzüge alle mehr als 100 Waggons lang) und per LKW transportiert. Allerdings wurden einige der großen Dämme, auch der Bonneville Dam, den wir besichtigt haben, in der Zeit der Großen Depression gebaut und brachten tausende Arbeitsplätze.
Wir nahmen nicht den kürzesten Weg, weil wir so gerne mal an einem Tag von Trinidad nach Malaga fahren wollten 😉 Leider existierten die Ortsnamen nur auf unserer Straßenkarte! In der Nähe von Trinidad haben wir gefrühstückt – es war warm! Hinter Wenatchee schloss sich unser Kreis innerhalb der USA, wir folgten dem Columbia noch bis kurz vor Pateros und bogen dort auf die 153/20 Richtung Winthrop ab. Aber der Columbia hat ja seine „Zuarbeiter“ und so wurden wir nahtlos von einem seiner Nebenflüsse, dem Methow River, übernommen. Direkt an dem liegt auch unser Campingplatz und bei dem warmen Wetter hier kann man wunderbar seine Füße darin kühlen. Es kommt uns vor, als wären wir gerade erst von hier weggefahren, andererseits haben wir in der Zwischenzeit soviel gesehen und erlebt und er“fahren“. Aber das wisst ihr ja alles!
Mit dem Wetter haben wir auch hier wieder viel Glück, die 35-38°C, die vor unserer Ankunft hier herrschten, wären uns nicht angenehm gewesen. Jetzt ist einfach nur schönes Sommerwetter, tagsüber warm, aber nicht unerträglich heiß, abends wunderbar kühl. Der Campingplatz ist voll mit Familien, es kann tagsüber schon mal laut werden, vor allem in der Nähe von Pool oder Spielplatz, aber Punkt 22 Uhr herrscht absolute Ruhe. Das war bisher auf allen Campingplätzen so! Laute Saufgelage, wie z. B. gerne mal am Torre, haben wir in drei Monaten nirgendwo erlebt.
Heute (Montag) sind wir mit dem Shuttlebus noch einmal nach Winthrop hinein gefahren. Mit uns quetschte sich eine Gruppe von 21 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit 21 riesigen Schwimmreifen hinein! Umfallen wäre nicht mehr möglich gewesen und wenn doch, hätte man sich nicht verletzen können. Sie bestiegen ihre Reifen dann unterschiedlich schnell und geschickt im Chewuch River und schwammen mit ihnen ca. 2,5 km zum Campingplatz zurück. Das Wasser ist nicht besonders warm!
Bei Moni und ihrer Familie waren wir natürlich auch noch einmal und haben bei einem Hundespaziergang den Ausblick auf die benachbarten Berge genossen. Wir verlassen sie (Familie plus Berge) nicht gerne! Heute in einer Woche sitzen wir schon im Flieger zurück nach Deutschland und unsere sooo langen 3 Monate sind leider, leider schon vorbei 😦 Aber wir hoffen, dass es nicht unser letzter „Ausflug“ nach Übersee war.